Die Waldbahn heute

 

Nachdem es an Weihnachten den neuen MSTS-Addon „Die Waldbahn“ gegeben hatte, konnten es Vater und Sohn nicht lassen, sich einmal vor Ort am Wochenende umzusehen. Im Gegensatz zum Biggetal ist das Streckennetz noch größtenteils befahrbar. Hier unsere Eindrücke:

 

Der Bf. Plattling ist mittlerweile auf Ks-Signale umgebaut. Aber ein Großteil der Gütergleise sind noch in Betrieb, obwohl die Zuckerfabrik kein Bahnkunde mehr ist. Auch zwei V90 sind dort noch im Einsatz. Imposant ist die gelungene Nachbildung des Lagerhauses an der Ausfahrt nach Deggendorf. Der Personenverkehr der Waldbahn wird bekanntlich von

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 


„Regioschüttlern“ der Regentalbahn (vgl. BR650) im Auftrage der DBAG abgewickelt. Es ist immer eine Doppeleinheit unterwegs. Gefahren wird von Plattling nach Bayerisch Eisenstein oder Spicak/CSR. Der Gleisanschluß in Pankhofen existiert nicht mehr. Auch ist die Donaubrücke genauso baufällig wie bei Tollknäpper und Freudenreich. Ein Neubau läßt weiterhin auch sich warten. Nur die La (Langsamfahrstelle) auf der Brücke ist nun auf 50km/h heruntergesetzt. Deggendorf Hbf hat ein Dr-Stellwerk und die Strecke nach Metten nebst RAG-Gleisen fehlen. Zum Hafen wird den Gleisen nach zu schließen noch gefahren. Gleich hinter Deggendorf ist eine 30km/h La, weil eine Hangbefestigung baufällig ist. Von Baufirmen findet man keine Spur an dieser Stelle. Der Kreuzungsbahnhof Ulrichsberg ist aufgegeben. Signale und Überholmöglichkeiten existieren nicht mehr. Dennoch kreuzen die Triebwagen nach ca. drei km mitten im Wald. Dort existiert ein neuer betrieblicher Kreuzungsbahnhof „Grafling“. Der talwärts fahrende Triebwagen wartet planmäßig auf den bergwärts fahrende. Reisenden können nicht ein oder aussteigen. Zwei Kilometer weiter findet man dann die stillgelegte und verkaufte Station Grafling. Gotteszell ist

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 


auf vier Gleise zurückgebaut und ein Mittelbahnsteig empfängt die Gäste. Ein Gütergleis liegt noch. Bedingt durch die Dr-Technik verfallen alle imposanten Stellwerke dort. Auch in Tiefenried findet man einen Mittelbahnsteig. Sämtliche Nebengleise sind wie in Gotteszell entfernt.

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 


Regen ist zu einer Awanst (Ausweichanschlußstelle) für die Bundeswehr zurückgestuft. Gleis 1 und 2 sind zugeschüttet und der Triebwagen hält auf dem einzigen Gleis 3 noch. Es gibt keine Signale mehr und alle Stellwerke stehen mit kaputten Fensterscheiben in der Landschaft. Auf dem BW-Gleis sind mehrere leere BW-Rmms abgestellt. In Zwiesel wird derzeit eine Fußgängerunterführung gebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle Gütergleise existieren nicht mehr. Der Verkehr nach Bayerisch Eisenstein wird über Gleis 2 zur Grenze und Gleis 6 von Tschechien abgewickelt. Auf den Nebengleisen neben dem Empfanggebäude sind in mehreren Reihen Regioshuttle abgestellt. Auch die DB-Tankstelle ist noch in Betrieb. Bemerkenswert ist der kleine Köf-Schuppen an der Ausfahrt nach Bayerisch Eisenstein. Er existiert noch wie im AddOn.

 

Der Bahnhof Ludwigsthal ist als Wartehäuschen ausgeführt und einen Kilometer vor der alten Stelle erbaut. Der eigentliche Bahnhof ist heute Privatbesitz und nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich.

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 


Bayerische Eisenstein ist betrieblich der CD unterstellt. Die verschlossenen Handweichen weisen stets auf Gleis 2 aus Richtung Deutschland. Gleis 1 dient als Lokumfahrung und ist unbenutzt. Richtung Spicak steht ein Ausfahrtsignal. Gleis 4 wird nur von der CD benutzt. Die Handweiche zeigen Richtung Ausziehgleis. Denn die tschechischen Eilzüge sind lokbespannt und die Loks wechseln durch Gleis 5. Interessant ist die unterschiedliche Ausstattung des Bahnhofs im tschechischen und deutschen Teil. Bei den Triebwagen nach Spicak steigen hier deutsche und tschechische Zollbeamter nebst einem CD-Zugführer zur Weiterfahrt zu. Ursprünglich (1990) war ein Zollhäuschen am Bahnsteig, das nicht mehr existiert. Auch vor dem Bahnhof kann man zwischen den beiden Ländern unkontrolliert zu Fuß hin und herwechseln, wenn man einen Personalausweis dabei hat. Hier sind nun die größten Änderungen zur Waldbahn aus dem Hause Tollknäpper + Freudenreichs aufgrund des Umschwungs von 1990 zu verzeichnen.

 

Empfehlenswert ist die deutsche Bahnhofswirtschaft nicht nur wegen den böhmischen Knödeln sondern auch wegen der tollen antiken Deckenausstattung, die unter Denkmalschutz steht. Auch findet man im Bahnhofsmittelteil ein tschechisches Heimatmuseum und zum Lokalbahnmuseum ist es auch nicht weit. Dort sind die letzten LAG-Dampfloks, die bis 1975 in Betrieb waren, u.a. zu sehen.

 

Insgesamt war es ein interessanter Nachmittag. Im Sommer wollen wir dann mal mit der Wanderbahn von Gotteszell nach Viechtach fahren und die Wirklichkeit mit der Animation vergleichen.

 

 

SpeisewagenThomas und LukasLokführer

 

 

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